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Biogasanlage der Milcherzeugergenossenschaft Klötze e.G.

Im Jahr 2000 entschlossen wir uns, in unserem Betrieb eine Biogasanlage zu errichten. Wir erhofften uns, mit dem Bau der Anlage zahlreiche Probleme lösen zu können und einen großen Nutzen daraus zu erzielen. Baubeginn der Biogasanlage war im September 2001 und die Inbetriebnahme erfolgte im Dezember desselben Jahres.

Durch den Bau dieser Biogasanlage ergeben sich für uns:
- Lösung der Geruchsprobleme bei der Gülleausbringung in Stadtnähe.
- Verbesserte Akzeptanz des landwirtschaftlichen Betriebes in der Öffentlichkeit.
- zusätzlich nachhaltig sichere Einnahmequelle für den Betrieb  durch Energieverkauf.
- Abwärme Nutzung im eigenen Betrieb.
- Erzeugung wertvollen Nährstoffsubstrates zur umweltgerchten  bodennahen Ausbringung.
- Grundwasserschutz durch umweltgerechte Landwirtschaft



Steckbrief

- Biogasanlage Klötze eG
- Anlagenbau: AEV Energy GmbH
- Inbetriebnahme: 2001
- Abwärme Nutzung im eigenen Betrieb.
- Bemessungsleistung: 450 kW (480 kW inst. Leistung, 94 % Auslastung).
- Substrate: Rindergülle, Silage






Flex-Konzept:

- Flexibilisierung und Erhöhung des Gasspeichervolumens
- Zubau: 2 x 530 kWel
- Auslegung: gesamt 1.540 kWel, Auslastung: 29 %
- Flexprämie: 100.100 €/a
- Bemessungsleistung: 450 kW (480 kW inst. Leistung, 94 % Auslastung).
- Investment: 1,2 Mio. €



Gasspeicher

1 Foliengasspeicher auf Nachfermenter, 1 Gasspeicher im Stahlbehälter, 1 externer Foliengasspeicher, Rohgas-Speicherung, gesamt 3.820 m³ Nutzvolumen Durch die Größe des Speichers können 17 Std. BHKW-Ruhe überbrückt werden. 1. Entschwefelung durch Schwefelbakterien in Behältern, 2. Entschwefelung mittels Aktivkohlefilter Gastrocknung durch Gaskühlung und anschließende Gaserwärmung




Die Milcherzeugergenossenschaft Klötze eG aus Sachsen-Anhalt gehört zu den Pionieren der Branche. Bereits 2001 ist die in den landwirtschaftlichen Betrieb integrierte NawaRo-Anlage ans Netz gegangen. Aus 90% Gülle sowie 10% Mais und Anwelksilage entstehen in den 4 BHKWs mit einer Gesamtleistung von 480 kW flexibel und klimafreundlich rund 4,1 Mio kWh Strom im Jahr, die ab 2021 in die Direktvermarktung gehen. Die Wärme wird im Sozialtrakt, im Stall und der Werkstatt eingesetzt. Insgesamt vermeidet die Biogasanlage rund 1.290 Tonnen CO2 pro Jahr.

Ankunft der neuen Motoren



Biogas entsteht bei der Zersetzung organischer Stoffe unter Luftabschluss. Es handelt sich damit um einen anaeroben Abbauprozess („Faulen“) organischer Masse, der auch in natürlichen Stoffkreisläufen vorkommt und in Zusammenhang mit der Biogasproduktion als Vergärung bezeichnet wird. Organische Stoffe (Fette, Kohlenhydrate und Eiweißstoffe) werden von Mikroorganismen in niedermolekulare Bausteine zerlegt. Einfach gesagt, die in den Fermentern zugeführte organische Substanz wird von Mikroorganismen abgebaut. Aus diesen Abbauprodukten bilden methanogene Bakterien Methan, Kohlendioxid und Spurengase Bei den Spurengasen ist Schwefelwasserstoff besonders zu beachten. Es ist ein sehr aggressives Gas und muss um die Funktionstüchtigkeit der Motoren zu erhalten aus dem Biogas entfernt werden. Dies geschieht unter anderem durch Einblasen von Luftsauerstoff.