URL: http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/kloetze/?em_cnt=1181244

Mehr als 800 Besucher am Tag des offenen Hofes der Milcherzeugergenossenschaft
Gäste können Geburten von Kälbern hautnah erleben
Von Meike Schulze



Wenn die Zeit ran ist, ist sie ran. Da kümmert es kleine Kuh-Baby herzlich wenig, dass sie sich ausgerechnet den Tag des offenen Hofes ausgesucht haben, um auf die Welt zu kommen. Für die Besucher der Milcherzeugergenossenschaft (MEG) Klötze war das am Sonnabend ein glücklicher Umstand, konnten sie dadurch sogar bei Geburten dabei sein.

Klötze. Neun Kälbchen wurden am großen Tag geboren, als die MEG zusammen mit mehr als 800 Interressenten aus ganz Sachsen-Anhalt ihr 30-jähriges Jubiläum feierte. Vier in den frühen Morgenstunden, zwei am Abend und drei in der Hauptschauzeit. Da waren Kathrin Ahlschläger, Birgit Tietge und Erik Wilke nicht nur als Kälberpfl egerinnen beziehungsweise Auszubildender im dritten Lehrjahr zu erleben, sondern auch als "Hebammen".

Zur Mittagszeit kündigten sich die Kälbchen sogar im 15-Minuten-Rhythmus an. Eine Knochenarbeit für die Landwirte, wie die Besucher bei ihren Stallrundgängen hautnah miterleben konnten. – Zumindest die, die zu der Zeit gerade im Abkalbestall waren.

Der Tag des offenen Hofes gewährte interessante Einblicke in die moderne Landwirtschaft. Gleich am Eingang wurden die Gäste unter anderem von der Geschäftsführerin des Bauernverbandes des Altmarkkreises Salzwedel, Annegret Jacobs, begrüßt. Mit Körnern aus der Samensammlung verschiedener Ackerpflanzen konnten Kinder dort Bilder gestalten. Da mussten die Eltern und Großeltern erstmal Geduld zeigen. Oder sie stärkten sich gleich mit dem deftigem Erbseneintopf aus der Feldküche oder mit Leckereien vom Kuchenbuffet und begaben sich erst danach auf den Rundgang durch die Anlage.

Auf Wunsch dabei ausgestattet mit Schmutz-Schutz für Jacke und Schuhe, steuerten die meisten gleich das kleine Streichelgehege an. Zwei gerade mal drei Woche junge Kälbchen genossen hier die herrliche Herbstsonne und ließen sich von MEG–Mitarbeiterin Rosi Könnemann und vielen Mädchen und Jungen mit Streicheleinheiten verwöhnen. Ganz Mutige trauten sich sogar, die Kuh-Kinder an ihren Fingern saugen zu lassen.

Danach noch einige Runden auf Ponys geritten, steuerten die Gäste das Herz der Anlage an und sahen zu, wie die Kühe auf dem Melkkarussell gemolken wurden. Die Melker gaben bereitwillig Auskunft, ebenso wie die anderen Mitarbeiter auf ihren "Posten". So erklärte zum Beispiel Günter Lüdecke mit jeder Menge Engagement immer wieder neuen Interressenten die Funktionsweise der Biogasanlage.

Geschäftsführer Raimund Punke war überall mal anzutreffen. Mal führte er selbst Rundgänge an, dann erklärte er am Zentral-Förderband die Fütterung und an einem anderen Betriebskomplex die Aufzucht der Kälber bis zu erwachsenen Milchkühen. Zwischendrin nahm er auch immer wieder Geschenke entgegen, mit denen unter anderem Vertreter anderer Landwirtschaftsbetriebe zum großen Jubiläum gratulierten.

"Wir haben uns sehr über die große Resonanz gefreut, es war für uns alle ein gelungener Tag", zog Punke am Abend ein erstes Fazit.



[ document info ]
Copyright © Volksstimme.de 2008
Dokument erstellt am 29.09.2008 um 06:00:41 Uhr
Erscheinungsdatum 29.09.2008 | Ausgabe: klz